Vögel

Vögel – sie erinnern uns Menschen oft an den Traum vom Fliegen und von grenzenloser Freiheit. Daher haben sie uns mit ihren Besonderheiten und Fähigkeiten schon immer fasziniert. Ihr  Sehvermögen ist phänomenal. Ihr Federkleid ist oft extrem farbenfroh und vielfältig. Auf unnachahmliche Weise beherrschen sie den Luftraum wie kein anderes Tier und sind perfekt an ihre Lebensräume angepasst. Afrika mit seinen Feuchtsavannen ist für uns auch ein großes Vogelparadies, das es immer wieder zu erkunden gilt. Dabei hat es der Reisende nicht immer leicht. Es kann schon mal passieren, dass das Lunchpaket seinen Bestimmungsort, den menschlichen Magen, nicht erreicht. Nur wenige Zentimeter vor dem erträumten ersten Bissen steuerte in Tansania einer der Raubvögel zielsicher die Leckerei an, haute seine Krallen hinein und flog mit der Beute auf und davon. Wir gehen davon aus, dass es sich hierbei um einen Wiederholungstäter handelt, der den Picknickplatz regelmäßig aufsucht, um Touristen um ihr Mittagessen zu bringen. Erwischen die Krallen des Greifvogels jedoch nicht nur das Sandwich, kann es zu schmerzhaften Erfahrungen der besonderen Art kommen. So eine Kralle ist verdammt groß und scharf wie eine Rasierklinge.

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Interessant ist auch die Geschicklichkeit vieler Vögel beim Nestbau und welche Frusttoleranz sie zum Teil dabei aufbringen müssen. Besonders schwer haben es die Männchen bei einigen Webervogelarten. Kunstvoll knüpfen sie ihrer Auserwählten ein ballähnliches Nest.

Ist dieses fertig gestellt, kommt das Weibchen zur Besichtigung vorbei. Missfällt ihr das Eigenheim, tut sie dieses kund, indem sie nicht einzieht. Das Männchen startet umgehend mit dem Bau eines neuen  Nestes. So lange, bis ein Nest der Auserwählten zusagt. Beim Hausbau gibt es verschiedene Modelle: das freistehendes Haus, die Doppelhaushälfte und die Hochhaussiedlung.

Während solcher Beobachtungen sind wir froh, dass wir Menschen das mit dem Hausbau in einer Beziehung anders regeln können.

So faszinierend viele Vögel aufgrund ihrer Farbenpracht oder artistischen Flugkünste sind, ziehen uns zwei der weltweit ca. 11.000 bekannten Arten besonders in ihren Bann: Pinguine und Papageientaucher. Dabei machen Letztere weder am Boden noch in der Luft eine gute Figur. Ihr leicht watschelnder Gang erinnert tatsächlich an die Fortbewegung von Papageien. Ihre hektischen Flügelschläge beim Fliegen sehen recht unbeholfen aus.

Vielleicht ist gerade das der Grund, warum sie all unsere Sympathien haben.

Das Watscheln beherrschen die schwarzweißen Vögel im Frack ebenfalls perfekt. Der unbeholfene Gang und die mollige Figur der Pinguine erzeugen auch bei uns schnell Begeisterung. Ihr eselsgleicher Gesang hingegen löst eher keine Begeisterungsstürme aus. Das Geschrei ist weithin zu hören. Die Ausdauer beim Singen ist entscheident für die Partnerwahl und kann Stunden dauern. Mollige Männer werden von der Damenwelt bevorzugt. Doch oft hört man auch Paare im Duett schreien, wenn sie sich nach einem langen Arbeitstag auf dem Meer vor der Bruthöhle begrüßen.

Der Umgang mit ihrem Partner ist sehr liebevoll. Kuscheln gehört ebenso zum Pinguin-Alltag in einer Ehe wie die gegenseitige Federkleidpflege.

Streit gibt es eher unter männlichen Frackträgern und zwischen Jung und Alt. Manchmal streiten sich Zwei und die Auseinandersetzung geht unentwegt zu Lasten von einem der beiden Streithähne. Der Stärkere lässt den Verlierer einfach nicht in Ruhe. Er jagt den Schwächeren quer durch die Kolonie und zwickt und tritt seinen Widersacher dabei schmerzhaft. In solch einer Situation mischt sich oft einer der Umstehenden ein und schlichtet handgreiflich. Die kleinen Kerle gehen außerhalb der Ehe nicht gerade zimperlich miteinander um. Doch auch dieses Verhalten mindert nicht unsere große Sympathie für die gefiederte Gesellschaft im Frack.

VögelHerzog
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