Botswana

Auf unserer allerersten Reise nach Afrika haben wir auch ein kleines Stück Botswana besucht. Einmal mit einem Boot im Okavango Delta mit seinen schier endlosen Wassermassen  unterwegs und es war um uns geschehen. Sofort setzten wir Botswana ganz oben auf unsere Reisewunschliste. Doch sollten 8 Jahre vergehen, bis wir unseren Plan in die Tat umsetzten.

Nach den Recherchen im Netz entstand bei uns der Eindruck, dass wir für einige Regionen dringend GPS benötigen. Etwas, was wir dank eines sehr guten Orientierungssinns bis dahin nicht brauchten. Also habe ich mich monatelang mit diesem Thema beschäftigt. Zeit, die mir für die Fotos und die Website  fehlte. Es gab auf unserer Tour zwei Situationen, in denen wir heilfroh waren, GPS dabei zu haben: in der Makgadikgadi Salzpfanne und bei dem Versuch, durch ein überschwemmtes Gebiet im Moremi zu unserer Campsite zu gelangen, ohne 300 km Umweg in Kauf nehmen zu müssen. Der Zeiteinsatz hat sich gelohnt. Dennoch blieben mir einige Fußbäder nicht erspart.

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Der Faszination der Salzpfannen und des Farbenspiels bei Sonnenuntergang kann sich wohl kaum jemand entziehen. Kubu Island übt eine magische Anziehungskraft auf viele Fotobegeisterte  aus und ist inzwischen relativ stark frequentiert. Auch uns hat dieses mit Baobabs und Granitfelsen übersäte Fleckchen mitten im Nichts in seinen Bann gezogen. Die Bildmotive machen den Betrachter süchtig. Der Finger kann sich nicht mehr vom Auslöser lösen.

Ein weiteres Highlight Botswanas ist sicherlich die Chobe-Region. Vor allem nach der Regenzeit präsentiert sich der Chobe River in seiner vollen Wasserpracht. Seine Oberfläche ist dann mit Wasserlilien übersät und gleicht einem Blütenmeer. Ein Festmahl für die grauen Riesen. Eine Sundowner-Fahrt mit einem (kleinen) Boot ist ein Muss für alle Naturfans und Tierfreunde. Das gleiche gilt für das Okavango Delta mit seinem Tierreichtum und seinen verschlungenen Wasserwegen zwischen Binsen und dicken Wasserlilienteppichen hindurch, eine Herausforderung für jede Bootsschraube.

Besonders eindrucksvoll sind die Momente, in denen das Wörtchen Tiernähe sich vergegenständlicht. Keine Zäune um die Campsites bedeutet „feel free“ für Tier und Mensch. Das bekamen wir deutlich zu spüren, als wir uns nichtsahnend dem Abendessen widmeten. Plötzlich hörten wir hinter uns ein Geräusch. Wir erstarrten und schauten an einem riesigen Elefantenbullen empor, der ca. 6 Meter hinter uns stand und ebenfalls mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt war.

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Er schien entspannt. Wir nicht. Die Dämmerung hatte längst eingesetzt. Wie gut sehen Elefanten im Dunkeln? Besser als tagsüber. Aber was bedeutete das für uns? Im Zeitlupentempo traten wir den Rückzug hinter einen alten Baum an und bezogen Beobachtungsposten. Mag so ein Elefant Gurken, Tomaten und grünen Salat? Dieser offensichtlich nicht. Glück für uns und unsere Mägen. Der Elefant beschloss, ungefragt den Abend mit uns zu verbringen.

Er futterte und badete ausgiebig und wir hörten angestrengt in die Nacht hinein. Auf ein Lagerfeuer haben wir an diesem Abend verzichtet. Wir waren uns nicht sicher, ob der Dickhäuter es mögen würde. Ein Erlebnis der besonderen Art und nicht das einzige. Am Ende wirkten wir ebenso entspannt wie die Tiere.

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BotswanaHerzog
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